Brennen, Juckreiz und Ausfluss sind das kleinste Übel, das euch passieren kann, wenn ihr herkömmliche Intimhygieneprodukte verwendet. Habt ihr euch nicht schon einmal gefragt, warum Artikel, die während „dieser Tage“ verwendet werden, auf ihren Verpackungen keine Inhaltsstoffe auflisten? Warum sie intensiv duften, obwohl die Hersteller kein Wort über die schädlichen Duftstoffe verlieren, die bei ihrer Produktion verwendet wurden? Und schließlich – warum werden Duftstoffe überhaupt in Binden und Tampons gepumpt? Geht es den Konzernen um den Komfort der Anwenderinnen oder um etwas ganz anderes?
Früher hatten Teenager bei Produkten zur Bewältigung der Menstruation nicht viel Auswahl. Zur Wahl standen lediglich Damenbinden mit Flügeln und Tampons. Ich weiß, dass Binden ihre Befürworter und Gegner haben. Gleiches gilt natürlich für Tampons.
Auf dem Markt gibt es einige führende Hersteller von Binden und Tampons. Ich vermute, dass genau zu diesen greift ihr am liebsten. Sind sie jedoch sicher und können wir sie bedenkenlos verwenden?
Wahrscheinlich denkt ihr, dass in der Baumwolle, aus der Binden und Tampons hergestellt werden, nichts Giftiges vorkommen kann. Wenn dem so ist, seid ihr nicht die Einzigen. Viele Frauen glauben, dass Binden und Tampons völlig sicher sind, vorausgesetzt, sie werden korrekt verwendet und das einzige Schlimme, das passieren kann, ist das Toxische Schocksyndrom (TSS). Ein schwerer Irrtum…
Die Herstellung von Binden und Tampons ist schädlich nicht nur für den Menschen
Pestizide, Dioxine, Farbstoffe – genau diese Substanzen finden sich in beliebten Binden und Tampons auf dem Markt. Wie gelangen sie jedoch dorthin?
Die Antwort lautet Baumwolle, aus der die genannten Hygieneartikel hergestellt werden. Da diese nicht aus ökologischer Produktion stammt, ist es den Herstellern nicht wichtig, sie von reizenden Chemikalien der Landwirtschaft fernzuhalten. „Obwohl der weltweite Anbau von Baumwolle nur 3 % aller Ackerflächen ausmacht, verbraucht er bis zu 25 % aller Insektizide, Herbizide, Entlaubungsmittel und synthetischen Dünger.“ Quelle: [KLIK] All diese Chemikalien finden wir später in unseren Binden und Tampons wieder.
Der Anbau von Baumwolle für Hygieneprodukte stellt eine ernsthafte Gefahr nicht nur für die Anwenderinnen dar, sondern auch für die Umwelt und die Menschen, die auf den Plantagen arbeiten. „Der Anbau konventioneller Baumwolle kann zur Auszehrung der Böden rund um die Felder, zum Verlust der Biodiversität einer Region, zur Vergiftung des Wassers und zur Desertifikation des Bodens führen.“ Quelle: [KLIK] Der Anbau dieser Pflanze trägt zudem zu zahlreichen Erkrankungen bei Plantagenarbeitern und Anwohnern bei.
Für die Herstellung von Binden und Tampons wird zudem synthetische Seide verwendet, die zuvor aus Zellulose gewonnen wird, genauer gesagt aus Holz und Papier-Brei. Um die gewünschte Farbe der Masse (also strahlendes Weiß) zu erreichen, wird sie mehrfach mit reinem, billigem Chlor gebleicht. Während dieses Prozesses werden Dioxine freigesetzt, also toxische, krebserzeugende Substanzen. Sie schwächen den Organismus und führen zu Unfruchtbarkeit sowie zu irreversiblen Schädigungen von Embryonen bei Tieren. Laut Herstellern ist das Bleichen mit Chlor notwendig, da die aus Zellulose gewonnene Masse einen grauen Ton hat. Weiß assoziieren die meisten von uns mit Sterilität, weshalb Hersteller offenbar diesen Farbton anstreben. Allerdings stellt sich die Frage – wenn Kleidung, die mit chlorbasierten Bleichmitteln gewaschen wird, nach wenigen Waschvorgängen beschädigt wird, wie wirkt sich dann chlorierte Baumwolle, die in Binden und Tampons verwendet wird, auf unseren Körper aus? Die Antwort scheint offensichtlich…
Plastik gegen Auslaufen erschwert das Atmen!
Neben den genannten Substanzen werden für die Herstellung von Binden und Tampons auch Polymere wie Polyethylen und Polypropylen verwendet, gemeinhin als Plastik bezeichnet. Die angenehme Haptik der Ummantelung eines Tampons oder die Netzstruktur einer Binde ist nichts anderes als Plastik. Trotz des gebotenen Komforts bietet es in Kombination mit Blut eine ideale Nährquelle für Staphylococcus aureus und Streptokokken, die für unangenehme Gerüche sowie Infektionen und Allergien verantwortlich sind. Darüber hinaus können sie auch zum Auftreten des lebensgefährlichen Toxischen Schocksyndroms führen.
Glyphosat in Baumwolle – sicher oder krebserregend?
Der Name Glyphosat sagt euch vielleicht wenig, aber Roundup kennt sicher die meisten von euch. „Das ist der Handelsname eines nichtselektiven Herbizids mit dem Wirkstoff Glyphosat, das seit 1974 vom Konzern Monsanto produziert wird.“ Quelle: [KLIK] Roundup ist in verschiedenen Konzentrationen erhältlich und dient der Vernichtung von Unkraut. Es wird auch auf Baumwollplantagen eingesetzt. Da es sich in Wasser löst und lange in der Umwelt verbleibt, stellt es eine ernsthafte Gefahr für Gewässer, darin lebende Organismen und Nutztiere dar.
Wir erwähnen diese Substanz, weil sie in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erhielt. Die schädlichen Auswirkungen von Glyphosat auf den Menschen wurden durch Untersuchungen der Universität La Plata in Argentinien bekannt. Es zeigte sich, dass es nicht nur in Binden und Tampons vorkommt, sondern auch in Wattestäbchen, Verbandgaze und Hygienetüchern. Die Labormitarbeiter fanden Glyphosat in 85 % der untersuchten Proben auf GMO-Baumwollbasis. Zudem wurde in 62 % der Proben Aminomethylphosphonsäure (Metabolit von Glyphosat) nachgewiesen, die bis zu 1000-mal giftiger ist als Glyphosat selbst.
Warum ist Glyphosat so schädlich? Studien zeigten, dass es bei Fröschen und Hühnerembryonen angeborene Missbildungen verursacht. Dazu gehören Schädigungen des Rückenmarks und der Nieren, Wachstumsverzögerungen des Gehirns sowie Deformationen des Schädels. Monsanto – der Hersteller von Roundup – stritt diese Meinung selbstverständlich ab.
Toxikologische Untersuchungen führte auch die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO durch. 2011 veröffentlichte sie einen Bericht, der Roundup als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ einstufte. Ein Vertreter der Koalition für Gesundheit und Umwelt HEAL erklärte zudem, dass es eine nichtalkoholische Fettleber verursachen könne. Dagegen ist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), ein beratendes Organ der Europäischen Kommission, anderer Ansicht und erklärte, dass es völlig sicher sei und kein Grund zur Sorge bestehe.
Aufgrund der gespaltenen Meinungen bat die Europäische Kommission die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) um eine abschließende Stellungnahme zur Gefährlichkeit von Roundup. Sie erteilte zudem eine vorläufige Genehmigung zur Verwendung dieses Herbizids bis Ende 2017, trotz offensichtlicher Ablehnung durch einige Mitgliedstaaten. Inzwischen stellte sich heraus, dass „8 von 24 Unternehmen, die Genehmigungen beantragten, darunter Monsanto, Spezifikationen für Glyphosat vorlegten, die nicht durch toxikologische Bewertungen untermauert waren. Mit anderen Worten, die präsentierten Daten betrafen Stoffe, die sich von denen unterschieden, die diese Unternehmen tatsächlich zu verkaufen beabsichtigten.“ Quelle: [KLIK] Wären diese Fakten nicht ans Licht gekommen, hätte die Europäische Kommission die im Juli 2016 ausgelaufene Zulassung für Glyphosat um weitere 15 Jahre verlängert.
Die ECHA räumte im März dieses Jahres ein, dass Glyphosat eine augenschädigende Substanz sei und langfristig für das marine Leben schädlich sein könne, es jedoch nicht genügend wissenschaftliche Beweise dafür gibt, dass es krebserregend ist. Die Entscheidung wurde trotz der Möglichkeit zu weiteren Untersuchungen bis Jahresende gefällt. Zum Glück begannen in dieser Zeit (genau ab dem 25. Januar) 38 europäische Gesundheits- und Umweltorganisationen (darunter Greenpeace) mit der Sammlung von Unterschriften für eine Bürgerinitiative zum Verbot von Glyphosat. „EU-Gesundheits- und Umweltorganisationen fordern die Einsetzung einer Sonderkommission, die untersucht, ob der Glyphosathersteller Berichte über die Schädlichkeit dieses Stoffes manipuliert hat. Dies ist eine Folge des sogenannten Monsanto-Papers-Skandals, der ausbrach, als im März ein US-Bundesrichter interne Korrespondenz und E-Mails des Konzerns mit Regierungsbeamten offenlegte. Aus den Dokumenten ging hervor, dass der Konzern sogenannte Ghostwriter (anonyme Autoren) beschäftigte, um einen wissenschaftlichen Bericht über die Schädlichkeit von Glyphosat zu verfassen. Dieser Bericht wurde später lediglich von unabhängigen Wissenschaftlern unterzeichnet.“ Quelle: [KLIK]
Die EU-Organisationen haben ein Jahr Zeit, mindestens 1 Million Unterschriften für diese Initiative zu sammeln. Erschwerend kommt hinzu, dass die Unterzeichner aus mindestens sieben der 28 EU-Länder stammen müssen. Ein absurdes Hindernis… Die Union hat eindeutig ein Problem, während in Kalifornien Glyphosat seit dem 7. Juli bereits auf der Liste krebserzeugender Stoffe steht. Monsanto bestreitet dies selbstverständlich und plant Einsprüche. „Ein neuer Bericht des Toxikologen Dr. Peter Clausing enthüllte hingegen, dass die EU-Behörden ihre eigenen Regeln verletzt und Beweise für die Krebserzeugung von Glyphosat zurückgewiesen haben, um zu dem Schluss zu kommen, dass dieser chemische Stoff keine Krebs verursache.“ Quelle: [KLIK]
Schädliche Duftstoffe in Binden und Tampons. Warum werden sie hinzugefügt?
Es könnte den Anschein haben, dass Hersteller Duftstoffe einsetzen, um ihren Produkten einen angenehmen Geruch zu verleihen. In Wirklichkeit tun sie dies jedoch, um den Geruch all der chemischen Substanzen zu überdecken, die bei der Baumwollproduktion eingesetzt wurden. Diese Chemikalien können in Kontakt mit der Schleimhaut ebenfalls unangenehme Beschwerden wie Scheuerstellen, Reizungen und Allergien auslösen. Die Schleimhaut ist sehr empfindlich und halbdurchlässig, weshalb alle Toxine, die bei der Herstellung von Tampons und Binden verwendet werden, problemlos in unseren Körper eindringen. Hygieneartikel werden aus einem weiteren wichtigen Grund parfümiert: die Chemikalien sollen Bakterien „verdecken“, die sich beim Verpackungsschritt auf ihnen absetzen. Entgegen weit verbreitetem Glauben sind Binden und Tampons nämlich nicht sauber oder steril. Die Hersteller führen keine Desinfektion durch, da diese die Saugfähigkeit verschlechtern könnte.
Am schlimmsten ist jedoch, dass die Hersteller nicht verpflichtet sind, auf den Verpackungen detaillierte Angaben darüber zu machen, aus welcher Baumwolle ein Produkt hergestellt wurde und mit welchen Stoffen es besprüht wurde. Wir hoffen, dass sich das eines Tages ändert. In dieser Angelegenheit fehlen nach wie vor geeignete rechtliche Regelungen, die das unlautere Verhalten der Konzerne unterbinden würden. Andererseits – würde man sie plötzlich dazu verpflichten, könnten sie, wie die zuvor erwähnte Firma Monsanto, falsche Angaben machen.
Öko-Alternative zu herkömmlichen Intimhygieneprodukten
Nachdem ihr euch über alle Fakten zur Schädlichkeit von Hygieneartikeln informiert habt, solltet ihr wissen, dass es Alternativen zu klassischen Binden und Tampons gibt. Und davon mehrere:
- Binden und Tampons aus Bio-Baumwolle
- wiederverwendbare Binden und Tampons
- Menstruationstassen
- Menstruationsschwämme
Basierend auf dem Artikel von https://toksycznakosmetyczka.blogspot.com/